2009 / 31. Juli  -  26. September
Finissage, 26.09.09 ab 18:30 Uhr [AKTION
ROGER FRANK "HAPPINESS X"


Roger Frank, the X, 2009



Roger Frank, happy clouds, 2009
Das Glücksversprechen kam in bunter Aufmachung daher und flüsterte »Wenn ich Pop bin, dann bin ich nicht nur ein flüchtiger Moment, dann bin ich groß und schön und weit und zeige dir das Glück selbst«. Da trat die Notwendigkeit hervor, um das Versprechen sofort durchzustreichen und mit ernster Miene auf die schwere Arbeit zu verweisen, die für die Herstellung des Glückes geleistet werden muss. Eine Arbeit, so überwältigend, dass sie jedes Glück entwertet. Damit wollte sie die prompte Durchstreichung des Glückes als grundlegendes Paradoxon menschlichen Daseins festschreiben. Das Glücksversprechen aber antwortete »Wenn ich Pop bin, dann wird das Glück groß und schön und weit und jede Arbeit leicht vergessen machen«.

Am 04.06.1942 wurde in der Schlacht um Midway der Flugzeugträger USS Yorktown schwer getroffen, nach weiterer Torpedierung 3 Tage später aufgegeben und sank. Die Schlacht um Midway gilt als Wendepunkt des Krieges im Pazifik.

Die Präambel der amerikanischen Verfassung beginnt mit den Worten We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed by their Creator with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty and the pursuit of Happiness.
Über dem Eingang des Wahrzeichens des wichtigsten Verbündeten der Japaner stand Arbeit macht frei.

In allen Werkgruppen von Roger Frank kommt es immer zu einem Zusammentreffen von Bildschatz und Wortschatz. Sie zeigen in diesem Zusammenspiel, dass alle Kunst, die uns etwas bedeutet, wie eine Sprache organisiert ist. Beide – Kunst und Sprache – operieren mit den größeren und kleineren Einheiten eines vorhandenen und gekannten Materials und gelangen entweder zu einer Geschichte, die uns etwas sagt, in der plausiblen Anwendung dieses Materials, oder zum Neuen, zur überraschenden Wendung und erhellenden Verdichtung über die Umformung, Neuzusammenstellung und Konfrontation der bekannten Elemente.  Unbekanntes lässt sich nicht erkennen. In allen Werkgruppen von Roger Frank werden, wie in der Welt, die Bilder ständig neu beschriftet und die Schriften ständig neu bebildert,so lange, bis vielleicht etwas Unbekanntes entsteht. Vielleicht so, dass es irgendwann doch zu erkennen ist.

VITA
1962 geb. in Freiburg/Brsg.
ab 1983 Studium der Geschichte, Politologie und Religionswissenschaften in Berlin.
seit 1990 Aussstellungen, einzeln und in Gruppen, Konzeption und Organisation diverser Kunsträume und tätig als Grafikdesigner.
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